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Čistá bei Leitomischl

Dorfgeschichte - Historische Entwicklung der Gemeinde

Ursprung der Gemeinde, ihr Name und ihre Einwohner

Die Gemeinde Čistá (bevor Litrbachy, deutsch Lauterbach) breitet sich an beiden Ufern des Flusses Loučná aus, vier Kilometer südöstlich der Stadt Leitomischl. Der Standort Staré Litrbachy (wahrscheinlich nachher Benátky gennant) und Litrbach werden neuzeitlich mit dem Wessen der Slavnikiden's Siedlungskammer verbunden (erwähnt in Kosmas Chronik um das Jahre 981). Das Dorf Litrbachy entstand wahrscheinlich bereits im 13. Jahrhundert als eine Folgerung des christlichen Kolonialismus.

 

Zum ersten Mal wurde die Gemeinde schriftlich als „villa Luterbach“ im Jahre 1347 in einer Přeclav's von Pogorella Urkunde erwähnt. Damit richtete der Bischof aus Vratislav die Vermögensverhältnisse zwischen dem Bischof aus Leitomischl und der Bischofskapitel zu. Das gesamte Dorf gehörte dem Bischof Jan IV., Železný gennant. Nur die Mühle stand der Kapitel zu. Dasselbe Jahr wurde auch das freie Gemeindehaus in Litrbachy errichtet. Nach dem Untergang des Leitomischler Bistum im Jahre 1421 wurde die Gemeinde Litrbachy zum Leitomischler Schloßgut angefügt, das galt bis 1848.

 

Seit 1850 gehörte die Gemeinde Litrbachy zum Bezirk Leitomischl, in Jahren 1960 bis 2002 zum Bezirk Zwittau (Svitavy). Jetzt gehört sie zu Pardubitz (Pardubický kraj?). Die Ansiedlung Brlenka ist der Gemeinde Litrbachy untergeordnet.

 

Bis Jahre 1945 lebten vor allem die Deutschen im Dorf. Nach ihrer Aussiedlung in der Nachkriegszeit (und nach der Herkunft der tschechischen Bewohner) wurde im Jahre 1947 die Bezeichnung der Gemeinde Litrbachy zu Čistá geändert.

 

Die Kirche St. Nikolaus, des Bischofs 

Die Pfarrkirche stand in Čistá (damahlige Litrbachy) schon im Jahre 1349. Ihre Geschichte ist aber älter und hängt wahrscheinlich mit der Tätigkeit der Prämonstratenser zusammen. Die Prämonstratenser wirkten im Region Leitomischl seit der Hälfte des 12. Jahrhunderts.

 

Die ursprüngliche Kirche war aus Holz gebaut und allmählich ist verwahrlost. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde das gotische Presbyterium dank der guten Freundschaft des Landpfarrers Konrad und des böhmischen Oberstkanzlers Vratislav von Pernštejn, Herr in Litomyšl, errichtet. Das Presbyterium wurde im Jahre 1583 beendet, also ein Jahr nach dem Vratislav's Tod.

 

1740 ließ derzeitige Besitzer der Leitomischler Herrschaft, der Graf Franz Wenzel Trauttmansdorff, das Hauptschiff und Querschiff zubauen. Alles im Geist des Barock. Dasselbe Jahr brannte die Kirche und die Pfarre nieder. Der nachstehende Wiederaufbau, während dem noch zwei Seitenschiffe zugebaut wurden, dauerten bis Jahr 1772. Der Turm wurde zugleich auf 37 Meter erhöht.

 

1744 ließ der Graf Trauttmansdorff zwei Glocken gießen (vier ursprüngliche Glocken vernichtete der Brand). Die größere Glocke, nach St. Nikolaus gennant, wiegte 1820 Kg, die kleinere Glocke, St. Jan und Pavel geweiht, 865 Kg. Die Glocken wurden aus der geschenkten Kanone (aus der Zeit eines Kriegs mit den Türken) gegossen. Beide Glocken wurden schon im Jahre 1745 angebracht. 1753 wurde zu beiden Glocken noch eine Totenglocke aufgestellt. Noch vorher wurden im Jahre 1741 zwei kleinere Glocken (Peter und Paul) gegossen und im Dachreiter angebracht. Alle Barockglocken wurden während des ersten und zweiten Weltkrieges  requiriert. Nur St. Jan's und Pavel's Glocke wurde wegen des kunsthistorischen Wertes vor der Schmelzung geschützt und nach dem zweiten Weltkrieg aus Deutschland zurückgegeben. Bis zu ihrem Rückkehr  war die einzige übrig gebliebene Glocke kleine Glocke im Dachreiter aus dem Jahre 1922, die St. Paul gennant wird und 24 Kg wiegt. Beide Glocken funktionieren und werden regelmäßig nicht nur zu liturgischen Zwecken benutzt, sondern auch bei anderen bedeutenden Gelegenheiten.

 

Aufgrund der Herstellungen im 18. Jahrhundert bekam die Kirche auch ihr gegenwärtiges Altarbild St. Nikolaus, des Bischofs. Es geschah 1764 dank des Pfarrers Adalbert Klička aus Litrbachy. Das Bild wurde aus Roma mitgebracht, sein Autor ist Ludvik Ster. Die Barockorgel stammt aus dem Jahre 1725.

 

1840 wurde die Turmuhr eingebaut. Urspründlich schlugen die mechanischen Eisernkeulen, die ein Uhrwerk führte, an die große und mittlere Glocke an. Nach der Requisition der großen Glocke im Jahre 1917 schlug man an die mittlere Glocke und die Totenglocke an. Nach dem 18. März 1942, wann beide übrig gebliebenen Glocken requiriert wurden, verstummte der Glockenklang in Litrbachy. Die Turmuhr funktionierten noch ein paar Jahre. Ganz blieb sie etwa zwei Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges stehen, als der damahlige Glöckner aufhörte zweimal in einer Woche auf den Turm zu steigen, um die Uhr aufzuziehen.

 

In den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts (der Pfarrer war František Horský) wurde dem Kirchenweg entlang der Steinkreuzweg gebaut.

 

In Jahren 1914 bis 1932 bekam die Kirche als Geschenk von dem Pfarrer František Stejskal und den einheimischen Wohltätern farbige Bleiglasfenster. 1930 wurde die Kirche vom damahligen bedeutenden Kirchenkünstler und Architekt Jaroslav Pantaleon Major aus Prag ausgemalt. Nach 1945, als es zur Aussiedlung der deutschen Einwohner kam, wurden die deutschen Aufschriften auf dem Siegesbogen ins Tschechische übermalt. Seit diesem Zeitpunkt ist die Kirche nur verwahrlost.

 

In siebziger Jahren wurden kleine Herstellungen der Elektroinstallation und  der Orgel durchgesetzt. Seit dem Jahre 1990 bis 2013 verlief die gesamte Rekonstruktion.

 

Gegenwart der Gemeinde

Die Einwohnerzahl bewegt sich gegenwärtig um 1000. Das Dorf bietet die Erholung auch für mehr als zehn Einwohner aus den Wochenendehäusern. Der größte Teil der Dorffläche bilden vor allem Fichtenwälder und Grüne. Das Dorf gehört wegen seiner Lage, weil das außer Hauptwege liegt, wegen der Vielfältigkeit und unberührbarer Natur nicht nur zum Ziel der Familienausflüge, sondern auch zum beliebten Radfahrerweg.

 

Den Einwohnern und Besuchern von Čistá stehen zwei Kolonialwaren, Post,   Allgemeinmedizinarzt, Friseursalon und andere zur Verfügung. Im Dorf gibt es eine Reihe von Unternehmern – z. B. ein Unternehmen, das sich mit dem Verkauf des Bindemittels beschäftigt, Dachdeckerei, Tischlerei, Erdarbeiten, weiter dann Schornsteinfeger, Maurer, Klempner oder Steuerberater.

 

Manche einheimischen Einwohner als auch Besucher verwenden gern traditionelle Dienste der Gastwirtschaft U Chlebounů, wo regelmäßig verschiedene gastronomischen, kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen stattfinden. Die Gastwirtschaft und Pension U Zběhlíka ist in letzten Jahren auch sehr beliebt geworden.

 

Das kulturelle und gesellschaftliche Leben in Čistá ist sehr reich. Verschiedene Verbände, Kindergarten und Grundschule, Dorfbibliothek und auch das Dorf allein bemühen sich, das Leben seiner Einwohner bunter zu machen.

 

Zur ausgeprägtesten Veranstaltungen letzter Jahre gehörten der 130. Gedenktag der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Čistá im Jahre 2008, der Weltlauf „Harmonie“ im Jahre 2010, die feierliche Eröffnung des neuen Kulturhauses im Jahre 2011 oder die Wiedereröffnung der St. Nikolaus Kirche, es kam dazu im Jahre 2013. Die moderne Ausstattung im Kulturhaus ermöglicht viele regelmäßigen Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene zu organisieren.

 

Wie schon früher erwähnt wurde, beteiligen sich an dem reichen kulturellen Leben im Dorf Verbände. Gegenwärtig gibt es im Dorf Freiwillige Feuerwehr Čistá,  Turnverband Sokol, HC Čistá, Verband für die Bürgerangelegenheiten, Jagdverein Čistá oder Züchterverband der kleinen Wirtschaftstiere. Bienezüchter, Taubenzüchter und andere sind auch sehr aktiv.